„Führen Sie uns mit innovativen Konzepten in die Interne Kommunikation 4.0 … Verblüffen Sie uns mit Ihren Ideen und begleiten Sie uns auf neuen Wegen des Mitarbeiter-Involvements!“ So oder so ähnlich lauten die Aufforderungen in aktuellen Ausschreibungen zur Internen Kommunikation im Allgemeinen und Mitarbeitermagazinen im Speziellen.
Der neue Weg ist oft ein kurzer, weil die ersehnten innovativen Konzepte schnurstracks an ihre Grenzen im Unternehmen stoßen. Diese Grenzen heißen:
- IT – von wegen Datensicherheit, Hard- und Software-Ausstattung
- Geschäftsführung – von wegen Governance und der vielen Zeit, die die Mitarbeiter womöglich künftig im Social Intranet verplempern
- Betriebsrat – von wegen Datenschutz und Compliance
- Unternehmenskommunikation – von wegen Ownership und Deutungshoheit
Die Renaissance der Wandzeitung
Was übrig bleibt, sind Ansätze wie ein „Terminal vor der Kantine“ oder ein „Screen in der Raucherecke“. Also: die Renaissance der Wandzeitung. Hat Vorteile: Sie ist schnell konsumierbar und ihre Verbreitung kostet fast nichts. Hat Nachteile: Sie ist schnell ausgeblendet und bringt fast nichts. Bleibt die Frage: Was ist dann eigentlich so falsch am viel geschmähten bedruckten Papier für ein Mitarbeitermagazin?
„Mitarbeiterkommunikation: Die Frage ist nicht analog oder digital. Intention, Idee und Inhalt zählen“
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- Zu teuer! Nun ja, das mag stimmen, wenn die damit beglückte Arbeitskraft im Jahr weniger als 10 Euro Gewinn abwirft. Doch dann hat ein Unternehmen bekanntlich andere Probleme.
- Zu langsam! Auch richtig, wenn man tagesaktuelle oder gar Ad-hoc-Nachrichten verbreiten will. Doch will man seinen Mitarbeitern einen Überblick verschaffen, ihnen strategische Überlegungen vermitteln, Entwicklungen einordnen und Projekte vorstellen, auf die das Unternehmen wirklich stolz sein kann, dann ist Schnelligkeit kein Wert an sich.
- Zu altbacken! Da hat die Beton-Branche schon vor Jahren das Entscheidende gesagt: Es kommt drauf an, was man draus macht. Wahrhaftig ist reichlich bedrucktes Papier im Umlauf, bei dessen Anblick einem der Baum Leid tut, der dafür sein Leben gelassen hat. Aber dass es auch anders geht, sogar crossmedial – auch dafür gibt es Beispiele.
- Apropos Baum: nicht umweltverträglich! Kann sein, muss nicht sein. Papier aus nachhaltiger Bewirtschaftung, zertifizierte Druckverfahren und CO2-Neutralstellung sind Auszüge aus einem Katalog von Maßnahmen, die ein Druckerzeugnis vertretbar machen. Und: die Nachhaltigkeit im Sinne von Wertigkeit! Nachhaltigkeit der Informationen, Wertigkeit im Sinne von Wertschätzung der Mitarbeiter, die ein Magazin erhalten.
Intention, Idee, Inhalt
Womit wir wieder am Anfang wären: Es gibt keinen zwingenden Grund, Papier zu bedrucken, wenn man Mitarbeiter auf digitalem Wege besser erreichen kann. Die Frage ist nicht analog oder digital. Intention, Idee und Inhalt zählen, nicht der Kanal oder das Medium. Denn immerhin geht es um Mitarbeiter, die überzeugt und engagiert ihrer Aufgabe nachgehen, weil sie von ihrem Unternehmen und dessen Leistungen überzeugt sind – nicht verblüfft.